LongboardTipps & Tricks

Longboard kaufen: Die Wahl des richtigen Bretts

Allen, denen der Longboard Guide „geballtes Wissen“ von Olson & Hekmati zu umfangreich und kompliziert ist, sei dieser Artikel ans Herz gelegt.Wer sich fest entschlossen ein Longboard kaufen möchte, sollte ein paar Dinge über seine Anatomie, Vorlieben und Bretttypen beachten, um nicht schon direkt zu Anfang durch die falsche Wahl des Bretts den Spaß am Longboarden zu verlieren. Stellt Euch folgende Fragen vorab:

  1. Welchen Fahrstil bevorzuge ich?
  2. Hart oder weich („stiff“ oder „flexy“)?
  3. Was möchte ich mit dem Brett machen?

Geld sollte bei Eurer Kaufentscheidung keine Rolle spielen. Ein billiges Brett, kann Euch schon im Vorfeld den ganzen Spaß verderben, weil die Fahreigenschaften einfach nicht so umfangreich und subtil, wie bei dem „teuren Bruder“ sind.

Fahrstil

Die meisten möchten ein Longboard hauptsächlich als Transportmittel benutzen, um in der Stadt schnell von A nach B zu kommen und am Wochenende vielleicht auch eine schöne Tour zu machen. Diese Verwendung kommt der eines Fahrrads gleich. Die Art des Fahrens kann man als „Cruisen“ und „Longdistance“ bezeichnen. Dabei beschleunigt man das Brett entweder durch Pushen (mit dem Fuß vom Boden abstoßen) oder Pumpen (schnelle, rythmische Kurvenfahrt, bei der Energie durch eine entsprechende Drehung der Körperachse auf das Brett übertragen wird). Wird ein Berg zu steil, kann man die Geschwindigkeit durch scharfe Kurvenfahrten regulieren (Carven). In jeder Kurve drückt man das Brett hinten richtig rein und verhindert damit unkontrolliert zu schnell zu werden.

Hart oder weich

Longboard fahren erfreut SieBretter werden aus ganz unterschiedlichem Holz in mehreren Schichten gefertigt. Diese verschiedenen Hölzer und Fertigunstechniken weisen auch unterschiedliche Eigenschaften auf. Es gibt Bretter, die brechen eher durch anstatt sich zu biegen, es gibt Bretter, die sind flexibel wie ein Trampolin (die haben „Flex“/sind „flexy“) und alles dazwischen in feinen Abstufungen. Letztere eigenen sich gut zum Cruisen und Carven und unterstützen Dich insbesondere beim Pumpen, da durch das Flex die Kraftübertragung auf das Brett verstärkt wird. Bei der Wahl eines Bretts mit Flex sollte man das eigene Körpergewicht beachten.

Harte und schwere Bretter werden von Downhillfahrern bevorzugt, weil diese auch bei hohen Geschwindigkeiten noch ruhig laufen, während leichte Bretter mit Flex schon bei geringen Geschwindigkeiten zu wobbeln beginnen können (Speedwobbels). Natürlich spielt dabei auch das restliche Setup (Rollen, Achsen, Kugellager, etc…) eine Rolle.

Was will ich machen?

Für bestimmte Dinge eigenen sich manche Bretter besser, andere weniger gut. Die Bretter können ganz unterschiedlich lang sein. Ein kurzer City-Cruiser (82,5cm) ist natürlich leichter zu transportieren und zu verstauen, büßt aber durch die geringe Länge an Fahrstabilität ein. Ein kurzes Brett (unter 100cm) ist im Allgemeinen „flippiger“ und schwerer zu kontrollieren, als längere Bretter. Wegen der guten Wendigkeit sind Slalombretter auch besonders kurz.

Eine weitere wichtige Eigenschaft ist die Form des Bretts. Ist es symmetrisch, oder gibt es vorne und hinten? Ein symmetrisches Brett eignet sich besser, um damit Flip-Tricks zu machen, bei denen das Brett teilweise nur um 180° gedreht wird. Mit einer symmetrischen Form könnt Ihr logischerweise nach dem geglückten Trick einfach weiterfahren, ein Brett mit Nose und Tail müsst Ihr erneut um 180° flippen, um wieder richtig auf dem Brett zu stehen.

Werden die Achsen durch das Brett verbaut (drop-through), oder unter dem Brett montiert (top-mount)? Beide Montagearten haben ihre Vorteile. Werden die Achsen durch das Brett verbaut, liegt das Brett insgesamt näher am Boden. Dadurch gewinnt es an Fahrstabilität bei höheren Geschwindigkeiten und erleichtert Euch das Pushen. Das werdet Ihr sehr zu schätzen wissen, wenn Ihr lange Touren machen wollt. Mit dem größeren Abstand zum Boden bei der top-mount Montage könnt Ihr weichere Lenkgummis verwenden und damit einen viel größeren Lenkeinschlag der Achsen erreichen, ohne Wheelbites zu bekommen.

Fazit

Longboard fahren gegen LangeweileEin Brett für alle Fälle gibt es nicht. Wenn Ihr dennoch von allem etwas wollt, eignet sich für Euch am besten ein symmetrisches Freestyle/Freeride Brett. Dieses sei auch Anfängern ans Herz gelegt. Nur wer sich auf eine bestimmte Disziplin im Longboarden spezialisieren möchte, sollte auch über die Anschaffung eines speziellen Bretts nachdenken.

Ob flexy oder hart, top-mount oder drop-through, hängt von Eurer persönlichen Vorliebe ab. Am besten wäre es, wenn Ihr die Fahreigenschaften vor dem Kauf ausprobieren könnt. Fragt Eure Longboard fahrenden Freunde oder im Skateshop nach, ob Ihr das Brett Eurer Begierde vor dem Kauf ausprobieren dürft. Sollte beides nicht möglich sein, sucht Euch bei Facebook eine Longboard Gruppe in Eurer Nähe (z.B. „Longboard Düsseldorf“) und verabredet darin mit den aktiven Teilnehmern einen Termin zur Probefahrt. Darin wird man Euch sehr gerne helfen und persönlich beraten. Solltet Ihr noch weitere Fragen individueller Natur haben, könnt Ihr auch unser Forum benutzen, wo man Euch auch jederzeit gerne Rede und Antwort steht.

Nun wünschen wir Euch eine weise Wahl zu treffen und viele schöne Jahre auf Eurem Longboard.

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